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Inspirierend!
Von vnentwich am 15.01.2014
Handlung:
Charlotte gibt regelmäßig Malkurse für die "Aquarellfrauen". Im Privatleben ist sie einsam und liest Kontaktanzeigen. Dort stößt sie auf eine interessante Anzeige.
Ich habe nur die Leseprobe gelesen und kann somit keine Aussage zur gesamten Handlung treffen. Der Anfang hat mich auf jeden Fall gefesselt und das ist ja, was ein Anfang tun soll. Daher fünf Sterne.
Figuren:
Charlotte und die Aquarellfrauen sind sehr gut gezeichnet. Die Autorin scheint sich zudem selbst gut in den Maltechniken auszukennen, denn diese werden sehr plastisch beschrieben.
Der "Steppenwolf" wirkt geheimnisvoll, was sicherlich so sein soll. Insofern ist das Ziel voll erfüllt.
Ich hadere lediglich etwas mit dem Namen "Steppenwolf". Das gleichnamige Buch von Hermann Hesse gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und somit habe ich immer diesen Steppenwolf vor Augen. Gäbe es keinen anderen Namen, der ebenso geheimnisvoll, aber nicht mit Vorstellungen belastet wäre? Es sei denn, es soll eine Reminiszenz an ebendiesen Steppenwolf werden. Dies konnte ich aber aus der Leseprobe nicht erkennen. Insgesamt aber sicher vier Sterne.
Sprache/Duktus: Die Sprache ist für mich das Highlight und hat mich regelrecht inspiriert. Es wird natürlich und dennoch farbig geschildert. Wie oben schon erwähnt, wirken die Malszenen absolut authentisch. Ich würde sechs Sterne geben, wenn ich könnte. So sind's auf jeden Fall fünf.
Zusammenfassend: Dieses Werk ist seit langer Zeit mal wieder eines, das mich hier wirklich begeistert hat. (Bin nicht so ein Fantasy-Fan) Die Sprache hat mich inspiriert und gleich mein aktuelles eigenes Projekt überprüfen lassen. Definitiv fünf Sterne und einen Flieger. Wenn das keinen Vertrag kriegt, verstehe ich Droemer nicht.



Bella donna
Von Espresso am 14.01.2014
Handlung: Bella donna...die so einige Tiefen durchlebt und die immer wieder die Kraft findet, aufzustehen, um weiter zu gehen oder auch einen etwas anderen Weg einzuschlagen.
Figuren:
Charlotte, die Künstlerin
Marek, der Geschäftsmann
die Malfrauen, sechs an der Zahl
Marcella, Italienerin und liebenswerte und wunderbare Köchin im Hause Mareks
Tassilo, Sohn von Marcello, ein typisch heißblütiger Italiener
Sprache/Duktus: Complimenti an die Autorin für diese so bunte und lebendige Sprachgestaltung. So fühlt man sich als Leser/in mitten im Geschehen. Beim Lesen verspürt man eine Leichtigkeit, eine angenehme Leichtigkeit...Entspannung pur!
Struktur:
Gut und flüssig zu lesen, weckt durchgehend Neugierde beim Leser/in.
Zusammenfassend: Grazie Carla für die schönen Stunden mit Deinem Buch! Es weckt auf jeden Fall Lust nach mehr...! 


Vollweib meets Don Quijote
Von enjoy1972 am 12.01.2014
Handlung:
Die Malerin und der Architekt, zwei ungewoehnliche Menschen, begegnen sich, belauern sich wie zwei wilde verwundete Tiere, und es entwickelt sich eine dunkle Faszination zwischen den Beiden. Auch der Leser ist hin und hergerissen zwischen Abscheu und Anziehung, Not und Begehren.
Figuren:
Charlotte (Mitte dreissig), arme Kuenstlerin, blond und sehr feminin, ein Eyecatcher, wenn gestylt, (war mir sofort sympathisch) trifft auf Marek (44), den englischen Architekten polnischer Herkunft. Er ist hat krasses Untergewicht und gute Manieren, ist solvent und stellt hohe Ansprueche an seine kuenftige Partnerin. Ich war zuerst von ihm abgestossen, doch nach und nach fand ich ihn immer besser.Die Aquarellfrauen laestern beim Absacker in dem Weinlokal, wo sie nach dem Malkurs bei Charlotte einfallen. Eine witzige Art, dem Leser einige Details aus Charlottes Leben zu erzaehlen.
Christian, ein schmieriger Autoverkaeufer, der klassische Fremdgaenger, ein Hauch von „Old Erbswurst“ umgibt ihn.
Sprache/Duktus:
Ein literarisches Leckerli sonders gleichen. Carla schreibt mit dem Pinsel und der Leser erlebt die Geschichte, als waere sie illustriert und odoriert. Amuesant sind das erste Telefonat von Charlotte und Marek und der Besuch von Christian.Der Sprachstil ist sehr abwechslungsreich, poetisch, deftig, laesterzungenhaft , elegant und manchmal beeindruckend detailliert. Die Sexszenen sind sehr erotisch, aber nicht vulgaer formuliert.
Struktur:
Mittwochs ist Maltag. Mit Datum versehene Unterrichtseinheiten strukturieren den Plot. Sehr uebersichtlich gestaltet. Gute Idee. Das Cover gefaellt mir, der Titel auch. Aber irgendwie passt es nicht zum Inhalt. Der Leser stellt sich auf etwas anderes ein und ist dann vielleicht fehlgeleitet.
Zusammenfassend:
Als persoenliches Highlight empfinde ich die Beschreibung von Mareks Haus, das man sofort vor Augen hat und von dem man sich vorstellen kann, selbst darin zu wohnen.
Ein Buch, das den Leser lange im Ungewissen laesst, wohin der Hase laeuft. Das schuert die Neugierde.
Meine Empfehlung für die Top-Ten



Sicherheit vor Idealismus oder was?
Von Msim am 11.01.2014
Handlung:
Charlotte ,mittellose Malerin ist völlig Pleite.Dazu hat sie auch kein Glück bei den Männern und ist frustriert.Einziger Lichtblick ist der wöchentlich abgehaltene Malkurs.
Da findet sie über eine Kontaktanzeige einen "Steppenwolf".
Figuren:
Charlotte :Hauptperson
Marek:Lover, nicht symphatisch
Frauen aus dem Malkurs
alle sehr gut und lebensnah gezeichnet, man ist sofort "mitten unter ihnen".
Sprache/Duktus:
Eine schöne sehr gut lesbare Sprache,die Autorin versteht es, alles treffgenau auf den Punkt zu bringen.Die erotischen Stellen sind eindeutig ,ohne ordinär oder gewöhnlich zu werden beschrieben,und faszinieren weil man Neugier und gleichzeitig Abscheu verspürt.
Struktur:
Einwandfrei und gut gegliedert , dem Lesefluß angepasst.
Zusammenfassend:
Die Leseprobe hat mich total gefesselt,es interresiert mich wie es nach der LP weitergeht.Ich werde den Roman downloaden und fertg lesen.



Uff, erschreckend düster ...
Von astamic am 11.01.2014
Handlung:
Charlotte, Ende 30, eine arbeitslose Künstlerin befindet sich offensichtlich in einer ausweglosen Situation. Wenn sich nicht bald eine finanzielle Lösung findet, muss sie ihre Wohnung aufgeben. Obendrein fehlt ihr noch ein Partner, und der scheint für sie schwer zu finden zu sein. Hat sie doch auch bisher nicht sehr viel Glück mit ihrer Partnerauswahl gehabt. Nur ihre wöchentlich abgehaltenen Malkurse mit einer festen Damenrunde gaukeln ihr das trügerische Gefühl vor, gebraucht zu werden, zu etwas nutze zu sein. Neben ihrer Jobsuche in den Stellenanzeigen wirft sie auch immer wieder einen Blick auf die Seite mit den Partnergesuchen. Als sie sich besonders ‚einsam’ fühlt, reagiert sie auf die Anzeige eines angeschossenen ‚Steppenwolfes’ die sie schon einige Zeit beobachtet.
Ich habe die gesamte Leseprobe gelesen und mich dabei nicht selten wie eine Voyeurin gefühlt - wie an einem Unfallort, an dem man nicht wegsehen kann, obwohl alles in einem danach schreit. Es sagt wohl einiges über mich aus, dass ich drangeblieben bin, aber auch einiges über die Erzählkunst der Autorin. Ich bin durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen von Ekel über mein fehlendes Verständnis, warum diese Charlotte sich auf solche Sachen einlässt (eine intelligente Frau mit Ende 30 ist doch kein aussichtsloser Fall!!!!), über die Faszination der Bilder die die Autorin dafür nutzt – war alles dabei. Das ist mir hier übrigens bisher noch nicht passiert. Und das sagt wie gesagt einiges. 4*
Figuren: Charlotte, Ende 30, Künstlerin, lässt sich sehr von ihren Gefühlen treiben. Äußerlichkeiten nehmen einen hohen Stellenwert ein, aber andererseits hat sie quasi Sex mit Männern vor denen sie sich ekelt. Und nicht nur sie, sondern der/die Leserin auch gleich mit. Aber ein Haus und ein Jaguar machen ihr einen totenkopfartigen, hässlichen Mann schmackhaft? Das war für mich so was von nicht nachvollziehbar. Was ich allerdings sehr interessant fand, dass genau darin auch die ambivalente Spannung der Geschichte steckt. Man möchte die Frau gleichzeitig schütteln, warnen und liest doch gebannt weiter. Auch das ist ein Kunst, die die Autorin klar beherrscht.  Ein Zitat von Seite 6: „Perfektion ist das Gegenteil von Schönheit“ hat hier eine sehr doppelsinnige Wirkung. Es trifft auf die ganze Geschichte wie auch auf Charlottes Lebensphilosophie zu.
Marek, undurchsichtiger, scheinbar weltgewandter, musisch interessiert, aber auch geiler Bock, der sich für Sexspielchen interessiert und immerhin Charlotte auf diesem Wege mitnimmt.
Die Aquarellfrauen, die mir alle nicht greifbar geblieben sind. Ich denke, sie sollen auch nur Randfiguren bleiben, Statisten im perfiden Spiel. 4*
Sprache/Duktus:
Wunderbare Bilder kleiden selbst eklige Szenen in Seide. Ganz großes Lob an die flüssige Sprache der Autorin. Ihre Kreativität spiegelt sich auch in ihren Worten wider. Super! 5*
Struktur:
Auf Seite 29 oben ist ein Perspektivsprung, da wird plötzlich aus Mareks Sicht erzählt – einen Absatz lang – sonst folgt die Geschichte eher Charlottes Sicht. Bis auf die Stelle, wo die Aquarellfrauen bei Tessa über Charlotte reden (in deren Abwesenheit). Ansonsten sind sehr geschickt die allwöchentlichen Maltreffen eingeflochten, die die Spannung auf das, was Charlotte als nächstes wohl tun wird, noch steigern. An der Struktur kann man aber durchaus noch feilen – mir sind da ein paar Sprünge in der Handlung aufgefallen (habe vergessen sie zu notieren) die man geschickter unterbringen könnte. 4*
Zusammenfassend:
Schockierend und doch faszinierend – so könnte ich das für mich zusammenfassen. Keine Frage die Autorin ist sehr talentiert und ich bin mir sicher, dass es ein breites Publikum für solche Geschichten gibt. Mir persönlich ging es allerdings sehr gegen den Strich, dass das Fazit der Geschichte (so weit ich sie kenne) lautet: Bist du weiblich, Ende 30, arbeitslos, dann bleibt dir nur noch der Strick oder die Prostitution. Und das ist etwas mit dem ich nicht klar komme. Denn das ist falsch! Aber es ist dennoch interessant mit dieser Vorstellung auf diese Weise konfrontiert zu werden. Möglicherweise besser, als es „positiv“ zu tun. Hier also auch 5 Sterne von mir.
Eigentlich wollte ich ja so kurz vor Wettbewerbsende keine Rezension mehr für die Top10ler schreiben, aber ich hatte aus Neugier angefangen zu lesen, weil ich selbst künstlerisch tätig bin und musste dann da durch ... Und das ... wie schon gesagt: schockiert und gleichzeitig fasziniert. Ich wünsche der Autorin viel Glück im Lektorat und hänge bei soviel Talent noch eine Empfehlung dran. Viele liebe Grüße von astamic


Mysteriös und faszinierend
Von EParzefall am 11.01.2014
Handlung:
Die Annonce am Anfang erregte sofort mein Intresse. Da ich malerisch völlig unbegabt bin, musste ich mich durch die erste Malszene etwas durchkämpfen, aber mit Steppenwolf-Don Quijote hat mich die Geschichte sofort wieder gepackt. 

Figuren:
Charlotte wird schnell lebendig mit all ihren Problemen und auch ihre Freundinnen wirken überzeugend, auch wenn sich noch keine starken Konturen annehmen (können).
Christian ist eine unterhaltsame Nebenfigur, während Marek noch vor seinem ersten Auftritt fasziniert, was auch durchgehalten wird.
Sprache/Duktus:
Anschaulicher situationsbezogener Stil, der die Gefühle der Hauptfigur spiegelt, auch immer wieder witzig.

Struktur:
Die Malsessions strukturieren den Text und liefern unterhaltsame Metakommentare der Freundinnen zu den Ereignissen in Charlottes Leben.
Zusammenfassend:
Sehr gelungener Anfang, der weitere gute Unterhaltung verspricht.
       


Eine Geschichte mit viel Gefühl
 Von Kathrin Schmied am 05.01.2014
Handlung:
Die Handlung dreht sich um eine überzeugend gestaltete Protagonistin, die sich durch den Alltag kämpfen muss. Über eine Annonce lernt sie einen Mann kennen, der ihr anfangs nicht besonders zusagt, doch es entwickelt sich mehr.
Figuren:
Charlotte und die anderen Figuren gefallen mir sehr gut. Besonders Charlotte wird sehr gut und nachvollziehbar beschrieben, sodass ich sie mir direkt vorstellen konnte. Ich finde es wurde nicht zu viel und nicht zu wenig beschrieben und die Figuren durch ihre Handlungen charakterisiert.
Sprache/Duktus:
Ohne viele Umschweife bringt die Autorin mit präzisen Formulierungen das auf den Punkt, wofür andere ganze Seiten gebraucht hätten. Mir gefällt die Sprache in diesem Buch sehr gut, weil sie den Nerv trift, leicht und schön zugleich ist.
Struktur:
Die Struktur ist gut durchdacht und verleiht der Geschichte eine sehr schöne Form. Ich habe absolut nichts an der Struktur auszusetzen.
Zusammenfassend:
Ein wirklich schönes Buch, das ich gerne gelesen habe. Es ist ein sehr gefühlvolles Werk und kommt ohne unnötige Sentimentalitäten aus. Dieses Werk vermittelt Nähe zu den Figuren und baut auf einer angenehmen Sprache eine interessante Geschichte auf. Die vermittelten Stimmungen rissen mich mit und hinterließen einen bleibenden Eindruck.
    

Von Erbswurst, über Don Quijote zur wahren Liebe???
 Von Trixi72 am 05.01.2014
Handlung:
Charlotte lernt über eine Kontaktanzeige einen Mann kennen und trifft sich mit ihm. Der erste Eindruck lässt sie erschaudern:-) Und doch: irgendetwas fesselt sie! Ach ja, sein schönes Haus:-)
Am Anfang ist es vielleicht sein Haus, aber es wird schnell mehr daraus...

Figuren:
Charlotte zieht mich gleich in ihren Bann.
Marek bleibt in der LP sehr geheimnisvoll.
Mit Christian verbinde ich einen üblen Geruch :-)

Sprache/Duktus:
Eine sehr schöne Erzählweise. Die erotischen Stellen sind sehr dezent beschrieben und überhaupt nicht anstößig.
Struktur:
Sehr schön übersichtlich gegliedert. Erzählt wird, die meiste Zeit, aus der Sicht von Charlotte.
Zusammenfassend: Ein Buch, das mich sofort gefesselt hat. Ich freue mich, das die LP so lang war :-) Und trotzdem will ich wissen, wie es weitergeht! Werden Charlotte und Marek ein Paar? Gibt es ein Happy End? Welche Geheimnisse hat Marek? Liebe Carla, vielen Dank, für die tolle Geschichte. Ich wünsche dir noch ganz viel Glück im Wettbewerb. Ich würde dein Buch sofort kaufen:-) LG Michelle


Künstlerin und die Liebe
Von 5511 am 05.01.2014

Handlung:
Eigenwillig entwickelt sich diese Liebesgeschichte einer Künstlerin, die ums tägliche Brot zu kämpfen hat mit einem Sonderling der vom Leben gewaltig gebeutelt wurde. Eingerahmt wird die geschichte von den sich wiederholenden Malkursen, die von der Protagonistin angeboten werden, um ihren Lebensunterhalt mit zu bestreiten.  
Figuren:
Charlotte ist kreativ in jeder Hinsicht.Die Not verlangt es ihr auch ab. Glaubwürdig beschreibt die Autorin ihren Weg bei dem es darum geht sich selbst treu zu bleiben aber eben auch darum eine Erfüllung im Tun zu finden und dabei noch das nötige Kleingeld herbeizuschaffen. 
Der Steppenwolf erweckt zunächst Mitleid und bleibt geheimnisvoll.
Andere Figuren wirken ein wenig vernachlässigt.
Sprache/Duktus:
Gekonnt versteht es die Autorin einen in den Bann der Verbindungn  ihrer Figuren zu ziehen und einen mit eintauchen zu lassen, in eine ganz persönliche und der Künstlerseele entsprechend schillernde Erotik.

Struktur:
Halt gebend sind die regelmäßigen Malkurse. Sie wirken strukturierend und bringen Ordnung in die ansonsten aufgewühlte Handlung.
Zusammenfassend:
Ein ganz persönliches Werk, das es vermag zu fesseln und zu inspirieren. Etliche Szenen verleiteten zum Träumen oder abschweifen, andere beschwören innere Bilder. Ein echter Lesegenuss und eine wirklich gelungene Unterhaltung sind diese Aquarellfrauen.
      

Die malenden Frauen
Von RitaReis am 01.01.2014

Handlung:
Charlotte hat ihren Job verloren und gibt anderen Frauen Malunterricht. Das reicht aber nicht, um finanziell über die Runden kommen zu können. Sie weiß nicht, was sie anfangen soll und in dieser Lage gefangen, entschließt sie sich auf eine Annonce zu antworten. Der Mann, dem sie begegnet ist auf den ersten Blick nicht allzu anziehend. Und doch...
Figuren: Charlotte ist ein wunderbar ausgearbeiteter weiblicher Charakter, mit all ihren Tiefen und Untiefen. Ihre prekäre Lebenssituation zwingt sie dazu, Dinge zu tun, die sie vorher kaum für möglich gehalten hätte. Die anderen sind ebenfalls sehr authentische, lebensechte Figuren.
    Sprache/Duktus: Die Erotik, die dieses Buch einfängt und übermittelt, liegt in seiner Sprache verborgen. So gefühlvoll und behutsam gewählt. Erfreulich, angenehm, schön. So etwas macht das Lesen zum Genuss.
Struktur:
Die Malstunden geben dem Buch seine Struktur vor, was es übersichtlich und nachvollziehbar macht. Schöner Kunstgriff.
Zusammenfassend: Ein Buch zum Schwelgen. Die Leseprobe ist wirklich vielversprechend und ich will unbedingt wissen, welchen Verlauf die Geschichte von Charlotte nimmt. Schönes Buch!


Aquarellfrauen
Von LaureenSt am 22.12.2013

Handlung:
Charlotte gibt ein paar Frauen Malunterricht. Sie muss Geld verdienen. Aber der Kurs wirft nicht viel ab. Da entdeckt sie in der Zeitung die Anzeige von Wolf...
Figuren:
Keck und lebensnah ausgebaut und beschrieben. Gefällt mir.
Sprache/Duktus:
Eine flüssige, angenehme Sprache, dem Genre passend.
Struktur:
Von der Texteinteilung her auf jeden Fall gelungen, da leserfreundlich. Das bräuchte ich auch mehr.
Zusammenfassend:
Eine schöne Geschichte, unterhaltsame Leseprobe. Viel Erfolg Dir!



Es entwickelt sich
Von Ve van Effeld am 12.12.2013

Handlung:
Charlotte ist eine Malerin ohne Job. Den hat sie gerade verloren und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Regelmäßig betreut sie eine Gruppe von Frauen, die Malunterricht bei ihr nehmen. Das wird zum Leben nicht reichen. Die Zeit läuft. Die Einnahmen fehlen. Da fällt ihr zum wiederholten Male eine Kontaktanzeige in der Zeitung auf, die sie beantwortet.
  
Figuren:
Die Figuren aus der Leseprobe:
Charlotte, die Malerin
Die Frauen aus der Malgruppe
Marek, der Geschäftsmann, der häßliche Schrat
Christian, der Autoverkäufer
Sprache/Duktus: 
Es fängt sehr holprig an mit Charlotte, die ersten Seiten haben mich nicht getragen, ich fand die Absätze zu hart, am Anfang würde die Anzeige reichen, ohne Erklärungen dazu. Da ich aber nicht so schnell aufgebe, habe ich durchgehalten und siehe da: Es entwickelt sich, die Geschichte nimmt Fahrt auf und wird sprachlich runder, als Charlotte sich mit dem Autoverkäufer trifft, beide in ihrer Wohnung sitzen und sie leicht bekleidet anfängt zu malen. Ab da sind wohl beide in ihrem Element, oder?, Charlotte sowie die Autorin (grins).
Struktur:
Chronologisch aufgebaut, man ist sofort in der Geschichte, sie wird gerade heraus erzählt. Die Damen der Malgruppe fragen in den wöchentlichen Sitzungen den Stand ab, indem sich Charlotte gerade befindet. Ab der Szene, in der sie beginnt, Christian zu malen, wird es sehr atmosphärisch, jede Geste sieht man, jeden Laut hört man. Nach der Leseprobe fühlt man sich schrecklich. Wie geht es weiter? Das war so nicht abzusehen. Natürlich habe ich mich vor diesem Marek geekelt und mich gefragt, wie kann Charlotte nur, warum lässt sie sich ein? Das hat sie doch gar nicht nötig. Aber da mir Widersprüchlichkeiten nicht fremd sind, habe ich wiederum Verständnis für sie. Das Abstoßende zieht uns an, die Gegensätze und das Unbekannte reizen uns. Die Story schien thematisch etwas zu plätschern doch nach dem letzten Wort der Leseprobe bin ich ratlos! Ich will jetzt wissen, wie es weitergeht. Da wird man angefüttert und mit einer entsetzlichen Neugier zurückgelassen.

Zusammenfassend:
Und da sitze ich nun und weiß nicht weiter. Was passiert mit Charlotte? Und mit Marek? Wird der Autoverkäufer noch eine Rolle spielen? Das hast Du ganz geschickt gemacht, Du treibst uns zu einem Punkt, an dem wir nicht mehr loslassen können. Anfangs war ich sehr skeptisch, aber nun muss ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Alles ist möglich, jedes Genre bedienbar, dafür gebe ich die fünf Sterne.


Lebenskunst
Von ivmbbn am 04.12.2013

Handlung:
Charlotte kämpft sich durchs Leben -mit ihren Möglichkeiten- und das sind Einige! Ihren Brot-Job hat sie verloren  Um nicht zu verhungern verbindet sie ihr leider noch unerkanntes Talent als Malerin mit dem Brotwerweb. Sie  unterrichtet eine kleine Frauengruppe. Mit ihren Finanzen steht es so schlecht- sie befindet sich am Rande der Prostitution. Toll wurde beschrieben wie sie auf diesem Grat wandert.
Es scheint die Flucht nach vorne angesagt. Sie antwortet auf eine Annonce die ihr seit einiger Zeit aufgefallen ist.
Der Mann der sich hinter dem Wolf verbirgt ist  ähnlich Facettenreich wie sie. Da kommt Spannung auf.
Figuren:
Charlotte und Marek sind toll herausgearbeitet. Man kann sich vorstellen ihnen zu begegnen. Sie haben beide schon ihre Geschichte, einige Jährchen und Schrammen auf dem Buckel und müssen jetzt  sehen, ob es Anknüpfungspunkte gibt. Das geht nicht ohne Verletzungen, Missverständnisse und Hindernisse ab. Die anderen malenden Frauen könnten meinetwegen auch noch interessanter werden-und mehr von sich zeigen. Ich bin sicher da ist noch viel Potential.

Sprache/Duktus:
Die Sprache hat mir gut gefallen. Es war flüssig und spannend zu lesen. Die erotische Spannung ist wirklich gelungen. Wenn ich einen Fehler sah, wollte ich mich zugunsten des Inhaltes nicht ablenken lassen und hab einfach weitergelesen.  Auf S. 25 fehlt ein sie, glaube ich...Egal!

Struktur:
Durch die Unterteilung in die Malsessions ist eine gute Struktur vorgegeben. Damit kommt immer auch wieder ein bischen Entschleunigung in die spannende Story. Ich könnte mit vorstellen, dass die jeweiligen Motive in die  Kapitelüberschrift passen.  
Zusammenfassend:
Mit Charlottes und Mareks Date wird eine nicht ganz gewöhnliche aber eine wirklich interessante Begegnug beschrieben. Die Herausvorderungen sowie die Spannungen die es mit sich bringt sich über eine Annonce kennen zu lernen, wurden in den Aquarellfrauen -alles ist möglich-nichts ist sicher-zum Lesevergnügen.
Danke und viel Erfolg! 


Nett
Von herzlich am 01.12.2013

Handlung:
Eine Frau in den den besten Jahren sucht eine neue Partnerschaft mit Versorgungscharakter, erst recht, da sie seit kurzem arbeitslos ist und sich nur mit einem Nebenjob als Kursleiterin eines Malkurses über Wasser hält. Ein kleiner Abstecher in die Hausfrauen-Porno-Szene, dann der Treff mit einem Beziehungskandidaten, der ihr auf den ersten Blick als Horror auf zwei Beinen erscheint. Gefälliger wird das Erscheinungsbild durch Luxusbungalow und -auto. Doch auch der Mann weckt in ihr Gefühle, die nichts mit Liebe zu tun haben - sondern mit sexueller Fantasie. (Ende der Leseprobe)

Figuren:
Charlotte und Marek gefallen mir, wie sie durch Handlungen und Beschreibungen dargestellt werden. Das Bild von ihnen, das ich vor meinen Augen erschaffen habe, passte zur Handlung. Die Nebenfiguren bleiben Nebenfiguren und Christian ... tja, vor dem hat es mir beim Lesen ebenfalls gegraut.
Sprache/Duktus:
Das Manuskript (Leseprobe) liest sich gefällig. Bei den Dialogen würde ich die Häufigkeit des Wortes "sagte" ein wenig dezimieren. Der - ich glaube - tuschkastenfarbene oder so ähnliche Himmel, ließ mich leicht zusammenzucken.

Struktur:
Klare Struktur, die auch durch den zeitlichen Rahmen der eingefügten Malstunden organisiert wird. Diese wären zwar nicht notwendig für die Handlung - aber das Lästern der Damen und die angedeuteten Lebensberichte stören nicht.
Zusammenfassend:
Eine nette, gefällige Leseprobe, die mir gefallen hat. Nach deren Ende hatte ich das Gefühl, mir den Ausgang denken zu können - ob ich damit richtig gelegen hätte?


Die Wölfin
Von HeiMey am 30.11.2013

Handlung:
Charlotte, Singlefrau, Mitte dreißig, abgebrannt  und arbeitslos, sucht einen neuen Job und einen Mann. Bei der wöchentlichen Stellensuche in der Zeitung fällt ihr die Kontaktanzeige eines Mannes auf. Sie antwortet ihm, trifft ihn und ist enttäuscht. Marek ist alles andere als ein Traummann. Aber dennoch schleicht er sich zuerst in ihre Gedanken und dann in ihr Leben.
Figuren:
Charlotte, die Damen aus dem Malkurs, Christian und Marek. Die Figuren sind gut in Aussehen und Wesen beschrieben.

Sprache/Duktus:
Die Autorin malt mit Worten Bilder. Wunderbar. Sehr schön geschrieben. Wortgewand führt sie durch die Geschichte, wobei sie schöngeistig, schnoddrig und auch ein wenig anrüchig sein kann. Ganz entsprechend der Situation.
Struktur:
Es gibt nichts auszusetzen. Stetig geht die Geschichte voran. Gekonnt wird die Neugier an den richtigen Stellen geweckt.
Zusammenfassend:
Durch den Titel hatte ich zuerst eine völlig andere Erwartung an die Geschiche. Ich hab den Roman "Die Dienstagsfrauen" gelesen. Doch wenn man in die Aquarellfrauen reinliest (LP), merkt man schnell, dass man damit  auf dem falschen Dampfer ist. Das wäre der einzige Punkt, wo ich was zu mäklen hätte.


Die AquarellFRAU (?!)
Von MaxVonMoritz am 26.11.2013

Handlung:
Charlotte ist allein, eine Anzeige in der Zeitung weckt ihr Interesse. Der "Steppenwolf" Marek sucht eine "Wolffrau". Charlotte fühlt sich erst von Marek nicht so richtig angezogen, aufgrund seines Aussehens - aber langsam geht er nicht mehr aus ihrem Kopf.
Figuren:
Charlotte - die Singelfrau, Arbeitslos und künstlerisch
Marek - der mystische Mann.
Charlottes Frauen im Malerkurs.

Sprache/Duktus:
Wunderschön und mit viel Humor. Die inneren Gedanken sind sehr gelungen. Die Beschreibungen kurz und präzis. Ein Genuss zum Lesen.

Struktur:
Struktur - die Kapitel, nach der wöchentlichen Malsitzung, sind sehr schön zu lesen. Möglicherweise (aber vielleicht denke nur ich so) würde ich das erste Kapitel "Die Annonce" komplett streichen (kill your darling) und nur die Annonce selbst stehen lassen. Das weckt bestimmt mehr Neugierde. Denn alles was dort geschrieben ist, wird auch später in der Geschichte ganz gut eingearbeitet. Es wirkt fast (aber nur fast) wie ein Info-Dump.

Der Titel - (wie Steen Wolf), kommt mir so vor, als würde es um ALLE Frauen im Malereikurs gehen, die sind aber nur als Nebendarsteller gedacht. Vielleicht ist der Titel "die Aquarellfrau" besser? (Weiß nicht, ob man das noch ändern kann)
Zusammenfassend:
Ich bin wirklich nach der Leseprobe sehr gespannt, wie das alles endet. Die Schriftstellerin hat Talent und ich hoffe Ihr Werk bleibt in der Top 10. Viel Glück - der Flieger fliegt.



Inszenierung von Erotik
Von Steen Wolf am 17.11.2013

Handlung:
Der Titel passt nicht, weil es keineswegs um „die Aquarellfrauen“ geht, sondern um das Liebespaar bzw. die Gefühle und Fantasien der Protagonistin. Wie würde der Roman ohne die Malgruppe in dieser Gewichtung aussehen?
Dieser Roman schildert in aller Ausführlichkeit die langsame Annäherung einer eher „reifen“ Frau an einen unschönen, aber interessanten (und reichen) Mann. Dabei steht die Inszenierung des gegenseitigen Annäherns im Mittelpunkt. Da sich Charlotte, die weibliche Hauptfigur, als Künstlerin empfindet, setzt sie das (Akt)Malen als erotisches Stimulanz ein.
Parallel zu der „Eroberung“ läuft die Malgruppe, die nur kommentierenden Charakter (bis zum Ende der Leseprobe) hat.
Figuren:
Charlotte ist beruflich gescheitert, vom Freund getrennt, in ihrer Schönheit auf Unterstützung von Friseur und Kosmetik angewiesen und, um einen Mann kennenzulernen, auf die Zeitungsannonce, in der ein Steppenwolf eine Wölfin sucht. Sie hingegen sucht einen Anzünder, der ihre innere Glut entflammt (S. 9). So nähern sich Wolf und Glut. Er weckt schon gleich am Anfang der Bekanntschaft die Erinnerung an ihre Berufung als Künstlerin.
Sprache/Duktus:
Sehr genaue und feinsinnige Beschreibungen der Personen zeigen eine gute Beherrschung der Sprache. Deutlich und einfühlsam sind Beschreibungen von Gefühlen und die Begründungen von Handlungen. Der Erzählerin gelingt sehr gut, die weiblichen Vorstellungen von dem, was Männer vielleicht bei einem Anblick von Frauen denken und fühlen, auszudrücken.

Struktur:
Die Struktur baut sich um die Vorbereitung einer Ausstellung auf. Rund wird die ganze Geschichte mit dem Beginn und dem Ende mit „Annonce“. Die Gruppe läuft ein wenig neben der Liebesgeschichte her.
Zusammenfassend:
Dieser Roman gehört zu den erotischen Romanen, die ohne besondere Perversitäten auskommen (bis zum Ende der Leseprobe), sondern mit „normalen“ Mitteln das Zusammenwachsen von zwei Menschen schildern. Es ist auch für einen Mann nahezu erholsam, mal keine Schades of Grey- Martern erdulden zu müssen. Es überwiegt natürlich die Sicht der Frau, die trotz seiner körperlichen Unattraktivität den Mann so interessant findet, dass sie sich auf ein Spiel mit ihm einlässt. Es ist eine angenehme Lektüre, um menschiche Beziehungen zu reflektieren.


Im Visier des Steppenwolfs
Von emmy am 15.11.2013

Handlung:
Nichts geht mehr im Leben von Charlotte, sie ist pleite und frisch entliebt. Nur ihre Malerei hält sie am Leben. Tiefpunkt der Talsohle ist der Besuch des ehemaligen Arbeitskollegen Christian, der auf der Suche nach einem erotischen Abenteuer ist. In letzter Sekunde gelingt ihr der Umschwung und sie ihn malt stattdessen als Akt, bei dem sie selbst nur leicht bekleidet ist. Dies scheint die Schlüsselszene des Romans zu sein, denn dabei entdeckt Charlotte eine ganz neue Seite an sich. Endlich mal was Neues! WOW!
Zeitgleich lässt sie sich auf ein blind date mit einem Mann ein, den sie über eine Annonce kennengelernt hat und verliebt sich. Nicht in ihn, keinesfalls, denn er sieht alles andere als gesund aus, sondern in sein Haus. Hier beginnt das Dilemma, und die Geschichte nimmt ihren Lauf, den wohl kein Leser schon im Vorfeld erahnen kann. Tolle Story mit vielen unerwarteten Wendungen.

Die Stimmungen, die in dem Buch erzeugt werden, haben mich regelrecht gefangen genommen: Herbst-Winter-Sturm-Schneefall-Wut-Erotik-Eifersucht-Depression- und dann das langsame Wiedererwachen im Frühling. Die Vernissage als Höhepunkt der Aquarellfrauen, wo alle Fäden und Farben zusammenlaufen, einfach großartig.

Figuren:
Charlotte: Ende dreißig, hat Kunstgeschichte studiert, arbeitssuchend, mit Minijob an einer Malschule. Gleich zu Beginn erfährt man, wie sie aussieht. Dies ist für den Werdegang der Geschichte wichtig, denn mit ihren Kurven steht und fällt der Plot. Ihr geht es nicht gut, sie ist pampig, grübelt viel, leidet unter Migräne, kübelt hin und wieder und ist auf dem besten Weg zu verharzen.

Marek: Mitte vierzig, Architekt mit polnisch/englischen Wurzeln, ein Schicksalsschlag hat ihn nach Deutschland verschlagen, sein Untergewicht gibt Anlass zu vielen Spekulationen, dabei ist er kultiviert, solvent, weltmännisch und vor allem gerissen und manipulativ, er weiß genau, wie er seine(n) Köder auslegt.
Wow, ich sehe die beiden vor mir, als würde ich sie persönlich kennen.
Christian: nach Erbswurst müffelnder, ekelig küssender und verheirateter Arbeitskollege, immer auf der Suche nach einem erotischen Abenteuer

Die Aquarellfrauen: die zynische Hannah, die fürsorgliche Mina, die ständig labernde und konservative Maria und andere... werden größtenteils durch ihre Art zu malen und durch Dialoge herausgearbeitet. Hier tritt die witzige Seite der Erzählung zutage. Die Lästereien in der Weinstube, aus dem Leben gegriffen :-)

Mariella und Tassilo: Haushälterin und Sohn, Italiener, agieren am Rande, es knistert auch zwischen Charlotte und dem sehr viel jüngeren Tassilo (süße, schwarze Locken)
Sprache/Duktus:
Die Autorin verfügt über eine enorme sprachliche Bandbreite, je nach Szene dürfen wir alles von ihr lesen, von poetisch bis deftig, mal lange philosophische Sätze, mal knallharte kurze.
Was mir besonders gut gefallen hat, war die bildliche Ausdrucksweise von Carla Jessen, die mit Worten gezeichneten Bilder. Ein literarischer Hochgenuss mit einem besonderen Händchen für Dialoge. Es gibt ein paar Sätze bzw. Gedanken, die mich zum Nachdenken gebracht haben „Pärchen haben so etwas Sattes an sich, Charlotte will nicht satt sein, sie will keine ungesättigte Fettsäure sein" :-) 
Die Beschreibung des Weihnachtsrummels war wahnsinnig gut, der Absturz von Charlotte in der Eckkneipe und die Beschreibung der Bilder bei der Ausstellung.
Struktur:
Der Erzählstrom wird jeden Mittwoch von einer Malsession unterbrochen. Dadurch bekommt der Roman ein Zeitgerüst und eine Verschnaufpause von der atemlos geschilderten Geschichte, die sich zwischen Charlotte und Marek entwickelt. Einige Rückblenden zu Charlottes Ex, ihre Kindheit. Viele innere Monologe.
Zusammenfassend:
Ein düsterer, in die Tiefe gehender, tabuloser, ausgefuchster Roman auf hohen Niveau. Alle Sinne werden beim Lesen angesprochen: Riechen, Sehen, Tasten, Hören und nicht zuletzt die erogenen Zonen. Gut auch, dass Charlottes Ausstrahlung auf ihrem Körperbewusstsein basiert und keinerlei Diäten oder Hilfe-ich-bin-zu-fett-Anwandlungen darin vorkommen.

Nebenher habe ich noch jede Menge über Aquarellmalerei gelernt, denn schon bei der ersten Malsession wird klar, hier ist eine Profilmalerin am Schreiben, das hier hat Hand und Fuß.

Einzige Kritik: Das Cover finde ich etwas zu unruhig und auch irreführend, es vermittelt nicht den eigentlichen Inhalt des Buches.

Mich hätte ein Bild von Mareks Haus interessiert. Ebenso wenig passend finde ich den Titel, er lässt den Leser eine Geschichte a la „Die Dienstagsfrauen“ erwarten. Doch das hier ist eher ein Beziehungsthriller.


Wunderschöne Erotik mit Humor
Von AAsaB am 04.11.2013

Handlung:
Charlotte hat von ihre Arbeitslosigkeit und dem Single-Leben die Nase voll. Sie sucht sich ein Mann und trifft, nach dem sie eine Kontaktannonce aufgegeben hat, den geheimnisvollen „Steppwolf“ Marek.

Figuren:
Charlotte- witzig, 30, schön und Malerin

Marek – wirkt auf Charlotte zuerst abstoßend, groß und wirkt  wie eine Karikatur von Don Quijote.

Sprache/Duktus:
Sprache –
Wunderschön und mit vielen liebevollen Details und mit viel Humor. Meine Lieblingssätze:
 „Es wird gemalt, was auf dem Tisch kommt.“
„Wie ein japanischer Fächerpinsel…“
„Sie spürte seine Hand über dem Po, als würde er mit der Hand darüber fahren…“
„Würde sie die Dreidimensionalität sein Anwesens verraten. ..“
Die Dialoge sind sehr stark.

Struktur:
Die Kapitel mit „Malsession“ zu beschriften finde ich genial.

Zusammenfassend:
Wunderschöne erotische Geschichte – ohne dass es zu klebrig oder zu voyeuristisch wird. Das ist eine feine Balance, die man treffen muss, und ich finde der Autorin gelingt das sehr gut.
Ich glaube dieses Werk wird in der 10-Ten landen, da gehört es zumindest hin.


Anziehung
Von Mona Frick am 31.10.2013

Handlung:
Eine Frau verliert ihren Job und sucht einen Mann. Sie leitet einen Malkurs, deren Teilnehmerinnen den Rahmen zu der Geschichte bilden. Eine Geschichte, die auf hohem Niveau hocherotisch ist...
Figuren:
Die Protagonistin, Typ Rubensfrau, sehr sinnlich, ihre Schülerinnen, und der "angeschossene Wolf". Vor allem ihn sehe ich sehr gut vor mir.
Sprache/Duktus:
Die Sprache ist einwandfrei und völlig ohne Fehler
Zusammenfassend:
Ein feines Stück Geschichte liegt hier vor mir. Ich kann die LP nur empfehlen, bin tatsächlich auch neugierig, wie es weiter geht. Vielleicht kauf ich sie irgendwann, wenn ich meinen Stapel abgearbeitet habe. Auf jeden Fall ist sie sehr empfehlenswert, was ich hiermit gerne tue!


Offen, ehrlich, leidenschaftlich mit Worten gemalt!

Von Monique am 30.10.2013

Handlung: 
Die Handlung wurde von der Autorin im Klappentext und von den Vorrezensenten schon sehr detailliert beschrieben, sodass ich nicht noch einmal alles wiederholen möchte. Es ist auf alle Fälle eine sehr berührende und ungewöhnliche Liebesgeschichte, die ihresgleichen sucht.
Figuren:
Charlotte Mendes, ist mir von der ersten Erwähnung an ans Herz gewachsen, weil sie sehr offen, herzlich, kreativ und mitreißend ist. Erst ab ab dem Moment, wo sie Marek, den einsamen Steppenwolf,  kennenlernt, wird sie immer verschlossener. Noch nie zuvor hatte sie sich von jemandem so abgestoßen (anfangs) und zugleich sexuell so magisch angezogen gefühlt wie von ihm.  Diese beiden Hauptprotagonisten sind so subtil und vielschichtig mit Worten "gemalt", dass der Leser nur schwer von ihnen loskommt. Dabei sind beide im Grunde so einsam wie es nur ein Mensch sein kann.

Die Mitglieder des Malkurses, Hannah, Babette, Mina, Josefine, Maria und , Isabel, die dem Buch den Titel gaben, sind hingegen nicht so tiefgründig gezeichnet. Für den Fortgang der Geschichte ist es aber genau das richtige Maß. Dasselbe trifft auch für den Vermieter (Optiker), Marcella, Mareks Haushälterin und deren Sohn Tassilo sowie Charlottes einstigen Kollegen Christian zu.

Die Stiefmutter Judith wird nur kurz erwähnt, aber das reicht, um deren Abscheulichkeit und Kleinherzigkeit zu erkennen.
Sprache/Duktus:
Die Sprache hat es mir besonders angetan, ließ sie mich doch mit Leichtigkeit eintauchen in Charlottes Welt der Gefühle und der Kunst. Sie hat es verstanden, mir selbst die Technik der Aquarellmalerei nahezubringen, ohne zu sehr ins Fachchinesische abzudriften.

Wunderbar finde ich, dass sie diese eigentlich psychologisch sehr tiefgründige Geschichte mit so viel Sprachwitz und hintergründigem Humor erzählt wird, dass man (frau auch) sich selbst bei bei den manchmal doch sehr deutlichen Termini (bei den erotischen Szenen) schmunzelnd eingestehen muss, wie treffend sie doch die einzelnen Charaktere allein mit Hilfe ihrer Ausdrucksweise zu charakterisieren weiß.
 
Struktur:
An der Struktur habe ich nichts auszusetzen. Der Roman ist linear chronologisch aufgebaut, die Rückblenden passend in die Handlung eingesetzt.

Die Malstunden der Aquarellfreuen bilden jeweils einen ruhigen Fixpunkt, was mir als Leser immer wieder gut getan hat.
    
Zusammenfassend:
Ich hatte zunächst nur die Leseprobe heruntergeladen, doch als ich diese zu Ende gelesen hatte, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Charlotte und Marek weitergeht, ob aus ihrer anfänglich rein sexuellen Anziehungskraft vielleicht doch eines Tages Liebe wird? Ich kaufte das Buch, kenne nun also das überraschende Ende. Ihr wollt es auch wissen? Nö, wird nicht verraten. Mein Tipp: Lesen, lesen, lesen!



Die Rubensdame und der Steppenwolf
Von Rebecker am 27.10.2013

Handlung:
Über einen längeren Zeitraum beobachtet die attraktive Charlotte in der Zeitung eine immer wieder eingestellte Annonce in Sachen Herzensangelegenheit. Eines Tages meldet sie sich daraufhin und lernt den einsamen Steppenwolf Marek kennen. Obwohl er äußerlich absolut nicht ihrem Beuteschema entspricht, übt er eine magische Anziehungskraft auf sie aus und sie lässt sich auf ein abgefahrenes, erotisches Abenteuer ein...
Figuren:
Charlotte, einsame Enddreißigerin. Single, ehemalige Sekretärin, jetzt arbeitslos und unzufrieden mit ihrer Gesamtsituation. Finanziell am Existenzminimum lebend, ist sie gezwungen, Geld auf nicht ganz herkömmliche Weise einzutreiben. Desweiteren erteilt sie künstlerische Malkurse an der Volkshochschule. Charlotte legt großen Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild. Mit viel Raffinesse gelingt es ihr, den speckig geilen Autohändler auf Distanz zu halten (lach)... Marek, der Steppenwolf, Architekt... Christian, ein guter Bekannter und gelegentlich auch mal Kunde;-)   wenn das Geld knapp ist... Josefine... Mina... Isabel... Maria... Hannah... Babette... , ... Charlotte ist eine absolute Sympathieträgerin. Ihr trockener Humor und ihre unstillbare Neugier wirken ebenso authentisch, wie ihr Denken und Handeln...

Sprache/Duktus: 
Der Anfang hält zum Glück nicht was er verspricht. Der Leser wird aufs Glatteis geführt und befürchtet durch häufige Wortwiederholungen, gähnende Langeweile. Doch kaum gedacht, läuft die Handlung zu Hochtouren auf. Die Sprache ist witzig, charmant und voll des trockenen Humors. Ausgereift und flüssig zu lesen, ein wahrer Lesegenuss. Musste ich zu Beginn des Öfteren schmunzeln, artete es später in einen Lachflash aus. Herrlich und überaus köstlich die Gedankengänge von Charlotte...

Struktur:
Dreh- und Angelpunkt ist die zu Beginn aufgeführte Annonce, welche den Kern der Geschichte ausmacht. Die häufig wechselnden Perspektiven erzeugen zusätzliche Spannung. Cover und Titel sind sehr stimmig und bilden in Verbindung mit dem aussagekräftigen Klappentext eine eigenständige Geschichte. Jeweils auf dem Höhepunkt der Spannung wechselt die Perspektive und steigert somit die Neugier auf das folgende Geschehen. Der Leser spannt gemeinsam mit Charlotte das Anwesen aus und ist ihr auch sonst sehr verbunden. Übersichtlich angeordnete, mit Datum versehene Kapitel, gefallen mir ausgesprochen gut;-)  Innerhalb der Leseprobe erschließt sich mir der Titel noch nicht wirklich, da die Kursteilnehmerinnen lediglich der Unterhaltung dienen und die Handlung abrunden. Es sei denn, sie greifen zu einem späteren Zeitpunkt noch ins Spiel mit ein. Die Geschichte hat einen hohen Unterhaltungswert und ist so bunt wie die Farben auf dem Cover...
Zusammenfassend: 
Das Treffen der Rubensdame mit dem Steppenwolf. Zwei nach außen hin völlig unterschiedliche Menschen scheinen doch sehr viel gemeinsam zu haben. Wieder einmal bestätigt sich hier, dass Äußerlichkeiten völlig unbedeutend sind, wenn die inneren Werte stimmen. Damit meine ich nicht unbedingt den Charakter, sondern eher die Seelenverwandtschaft und die geheimen Wünsche der Protagonisten. Eine Lebenskrise lässt sich durch kreatives Denken und Handeln wesentlich besser meistern, als nur einfach den Kopf in den Sand zu stecken. In jeder Hinsicht!   Liebe Carla, ich liebe deine neugierige, lebenshungrige und lüsterne Charlotte (lach) und empfehle sie nur zu gerne weiter. Viel Glück und Erfolg mit diesem erheiternden Werk, dass trotz aller Existenzängste und Widrigkeiten, ein echter Leckerbissen ist... Liebe Grüße, Rebecker


beindruckend wie ein Aquarell
Von winterschlaefer am 14.10.2013

Handlung:
Charlotte, eine hochgewachsen, attraktive Blondine, irgendwo zwischen Modigliani und Rubens, steht vor den Scherben ihrer Existenz. Nachdem ihr der Ex durchgebannt ist, hat sie nun auch ihre Arbeit verloren. Das Einzige, was sie noch hält, ist ihre Liebe zur Kunst, in der sie, vornehmlich in den wöchentlichen Malkursen, die nötige Ablenkung aber auch innere Aufwertung findet, die ihr gebeuteltes/ erschüttertes Ego auch dringend bedarf. Einen Tiefpunkt durchlebt sie, als sie sich am Rand der Selbstaufgabe gegenüber dem ihr widerwärtigen, notgeilen Christian befindet. Sein Geruch von Erbswurst und der Anblick seines Schmerbauches macht ihr weiteres unmöglich, wofür er zahlt und worauf er besteht. Doch sie löst das Problem auf überaus clevere Art und lässt ihn von ‚Aal in Gelee‘ träumen. Als es dann in der Folge zur Begegnung mit dem geheimnisvollen Steppenwolf kommt, beginnt sie die Kontrolle über die Geister, die sie rief, langsam zu verlieren. Besonders bizarr ist der nachfolgende sich anbahnende Konflikt zwischen äußerer Abneigung und innerer Anziehung, der für eine klassische Hassliebe spricht und dessen sonderbare Kapriolen überzeugend echt und wahrhaftig dargestellt werden. Näheres wird nicht verraten, um nicht zu spoilern.  
Figuren:
Charlotte, Mitdreißigerin mit zunehmender Torschlusspanik, kein Wunder, nachdem ihr der Ex durch die Lappen gegangen ist und auch beruflich nix mehr läuft.

Christian, ihr feister notgeiler Freund aus dem Autohaus, typisch Mann, d.h. verheiratet und Familienvater und immer auf der Suche nach Abwechslung, zum Glück aber auch etwas einfältig, um von Charlotte in ihrem Sinn gesteuert zu werden.

Marek, der Steppenwolf, rein optisch alles andere als ein Beau, scheint es aber faustdick zu haben, denn seine Wirkung auf ist doch tiefer als erwartet und bewirkt in ihr Veränderungen, die sie selbst nicht verstehen kann.   
Sprache/Duktus:
sehr klar und überaus geschliffen, schlüssige Dialoge,  die Situationsbeschreibungen haben teilweise schon poetische Züge, was einmal mehr auf die tiefe Sinnlichkeit der Prot. schließen lässt. Beschreibungen wie ‚die klare Nacht war wie ein mit Brillanten versetzter Samt‘ kontrastieren mit dem Geruch von Erbswurst, jedoch ohne sich zu beißen. So ist halt das Leben

Struktur:
zwei ‚beinahe‘ Handlungsstränge wechseln einander ab. Da ist der Plot, dann die Zusammenkünfte mit dem Malschülerinnen, die in einer Art Auswertung/Ergänzung zum Geschehen fungieren und zugleich den Erfolgsdruck auf die Prot., erhöhen. Situationssprünge sind durch Absätze gekennzeichnet 

Zusammenfassend:
Zweifellos ein Werk von großer emotionaler Tiefe, wobei vor allem die Schattenseiten der Leidenschaft erstaunlich treffend beleuchtet werden, so treffend, dass man schon Amoral dahinter wittert. Doch das täuscht, denn vielmehr ist es nichts anderes als ein verzweifeltes Aufbäumen einer gequälten Seele gegen die drohende Angst vor Einsamkeit und Verlorenheit mit der Sehnsucht nach einer allseits erfüllenden Liebe  Für meine Begriffe ist dabei der Spagat zwischen niederen erotischen Floskel (besonders im Dialog mit Christian) einerseits und der teilweise doch recht hochgestochenen melancholisch künstlerischen Szenenbeschreibungen durchaus gelungen und bezeigt einmal mehr jene seelische Zerrüttung, die der verwirrten Gefühlswelt in einer solchen Situation nahekommt. Eine Leidenschaft, die sich nur auf die Optik beschränkt, bleibt immer oberflächlich. Wirkliche Tiefe, als unablässige Voraussetzung für jede Erotik, entsteht erst nach dem Hindurchblicken durch die Fassade. Dieser Punkt vollzieht sich bei der Prot. zwar schleichend und doch unaufhörlich. Als sie im Weiteren ihre Träume und Sehnsüchte vermittels der Kunst zu objektivieren sucht, beginnen sich diese auf sonderbare Weise zu verselbständigen. Die Folgen sind eine Steigerung der Empathie über sexuelle Lustgefühle bis hin zum Orgasmus, allein auf einen überzogenen Narzissmus basierend und ihm Glauben, Objekt der Begierde zu sein. Kein Wunder, dass man so etwas früher für Zauberei hielt. Fazit: ein tiefenpsychologisches Bonbon der Extraklasse, nichts für oberflächliche Leser.



Die Begegnung mit dem Steppenwolf in Form von Don Quijote
Von marliesb am 13.10.2013

Handlung:
Arbeitslose Frau und Künsterin, Ende dreißig, sucht Mann fürs Bett und möglichst auch für gesichertes Leben. So könnte man zunächst meinen. Doch dann wird deutlich, dass Charlotte sich in einen Zwiespalt hineinkatapultiert hat: Der Mann, den sie aufgrund seiner "Steppenwolfannounce" in einer Bar trifft und der ihren Vorstellungen so gar nicht entspricht, macht sie zuerst mit seinem Wohlstand neugierig - Haus in guter Wohngegend, Jaguar. Aber dann weckt er auf geheimnisvolle Weise ihre sinnlichen Fantasien und Wünsche.

Figuren:
Charlotte: Ende 30, erstrangig - Künsterin/ Malerin, zweitrangig - arbeitslose Sekretärin und Vorzimmerdame, hübsch mit ansprechender weiblicher Figur - was in ihren Augen nicht so ganz passt, wird mit weiblichen Tricks passend gemacht.

Marek: Polnischer Engländer oder umgekehrt, Übersetzer und Architekt, hat in Deutschland studiert, gut situiert, hat augenscheinlich durch eine OP stark abgenommen, sieht nicht gut aus und ist sich dessen auch bewusst, hat eine feste Vorstellung von der Frau, die mit ihm seine Erotik kennenlernen und teilen soll.

Besonders die Protagonistin hat sich mir sofort verinnerlicht.

Sprache/Duktus:
Ich bin mir nicht sicher, aber eins weiß ich genau: Ich habe die LP mit Spannung und Faszination gelesen, sprich - in meinen Augen war es ok. (Und das, obwohl ich keine Lockenwickler im Haar trage und unter einer Friseurhaube sitze. Tut man das eigentlich noch so??? So viel jedenfalls zu Klischees ;-)   )
Struktur:
Der Rahmen wird durch den wöchentlichen Malkurs gegeben, in dem Charlotte anderen Frauen das freie Aquarellieren nahebringt und in dem dort sowie in der Weinstube danach gerne das Liebesleben, besonders das von Charlotte, durchgekaut wird, wobei Charlotte mit der Wahheit allerdings sehr hinterm Berg hält.

Die Zeitsprünge würde ich ihrgentwie besser deutlich machen, mit Pünktchen, Sternchen o.s. Da kam ich manchmal durcheinander.

Zusammenfassend:
Ich muss zugeben, dass ich die LP zunächst nur wegen des wunderschönen Covers auf meinen PC geholt habe. Dann war ich nach ein paar Seiten erstaunt über die "Wendung", weil ich mit "etwas Anderem" gerechnet hatte, war aber derart positiv überrascht, dass ich die Geschichte gerne empfehlen möchte.


Die Aquarellfrauen
Von moskito am 04.10.2013

Handlung:
Charlotte, die Hauptprotagonistin, ist Künstlerin, Malerin, und unterrichtet einmal wöchentlich in der Kunstakademie einige Frauen. Auch, wenn jede der Frauen namentlich genannt wird und ein paar spärliche Informationen über sie zu Tage treten, sind sie nur Randerscheinungen. Charlotte ist als arbeitsloser Single mit ihrem Dasein höchst unzufrieden. Aus dem Gefühl der Unzufriedenheit heraus antwortet sie auf eine Kontaktanzeige: Einsamer Steppenwolf… sucht schöne Wolfsfrau…

Damit beginnt eine höchst erotische und ungewöhnliche Beziehung, die mit ihren oft unerwarteten Wendungen das Buch gut füllt. Immer wieder werden ihre Zweifel deutlich, wenn sie darüber sinniert, ob es die offensichtliche Wohlhabenheit oder der Mann als solcher ist, den sie anziehend findet. Die höchst erotischen Szenen sind wunderbar zu lesen, durchaus zur Sache gehend, ohne unangenehm vulgär zu sein, aber auch ohne schwülstige Beschreibungen a la Shades of Grey.
Figuren: Charlotte, Ende dreißig, attraktiv, aber mit leichten „Gebrauchsspuren, nicht ganz schlank aber wohl proportioniert – eine Frau, die trotz Rundungen durchaus Ecken und Kanten hat und die von der Autorin hervorragend inszeniert wird.

Marek, der Steppenwolf, Mitte vierzig, wohlhabender Architekt, halb Pole, halb Engländer, ein Mann mit Geschichte. Er wirkt krank, sieht ausgezehrt aus, was ihn in Charlottes Augen anfangs nicht nur unattraktiv, sondern sogar abstoßend macht.

Minna: Malschülerin, die selbst ein Auge auf den Wolf hat

Hannah, Maria, Isabell…: weitere Malschülerinnen

Weitere Personen: Marcella (Haushälterin von Marek), Tassilo (ihr Sohn und ein heimlicher Beobachter), Optiker (Vermieter von Charlotte), Christian (ehemaliger Arbeitskollege auf der Suche nach einem erotischen Abenteuer) u. a. m.

Alle Figuren sind gut und sehr lebendig gezeichnet.
Sprache/Duktus:
Eine gute, eindringliche und sehr bildhafte Sprache, die es dem Leser möglich macht, immer mitten im Geschehen zu sein. Wenn die Autorin Örtlichkeiten oder Situationen beschreibt, hat man sofort Bilder dazu vor Augen. Bsp.: …spürte sie, wie sich ihr Herz ein wenig öffnete, ähnlich einer Blumenzwiebel, die durch den Wärmereiz anfängt zu keimen… Einfach wunderbar! Es ist naheliegend, dass sie selbst Malerin ist, ihre Umschreibungen werden immer wieder sozusagen farblich unterlegt. Auch sind die Szenen immer von einer unglaublichen Authentizität – man glaubt ihr jedes Wort. Hervorragend in Szene gesetzt ihre Erlebnisse am Weihnachtsabend in einer heruntergekommenen Kneipe nach einem missglückten Besuch bei Marek.
Struktur:
Der Einstieg mit der Annonce hat mir sehr gefallen. Die Inhaltsangabe mit den Malstunden zu untergliedern, fand ich dagegen nicht so ganz schlüssig. Dazu waren sie für die Geschichte für mein Empfinden nicht wichtig genug. Außerdem fehlen mir an einigen Stellen Absätze, die deutlich machen, dass hier eine neue Szene beginnt. Dass es oft nahtlos weiterging, hat bei mir hin und wieder für etwas Verwirrung gesorgt.
Zusammenfassend:
Ein wirklich gut geschriebenes Buch, mit einer Portion Humor, zwei Portionen Erotik und einer wunderbaren Sprache. Ich habe es an zwei Tagen gelesen, soll heißen: keine Spur von Langeweile.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist der Titel. Die Aquarellfrauen, das scheint mir zu nichtssagend und erinnert an „Die Dienstagsfrauen“. Fast hätte er mich davon abgehalten, das Buch überhaupt zu lesen. Außerdem spielen die anderen Frauen wirklich nur Nebenrollen und in so fern wird er dem Buch auch nicht gerecht. Evtl. hätte „Die Aquarellfrau“ genügt.

Nichts desto trotz, bekommt das Buch von mir die volle Punktzahl und ich wünsche der Autorin ganz viel Erfolg im Wettbewerb. Er wäre verdient!



Frauen, die Männer malen, um …
Von khGraf am 22.09.2013

Handlung:
Für diese Rezension beziehe ich mich auf die Leseprobe.

Charlotte ist arbeits- und beziehungslos und sucht beides. Für das eine schreibt sie Bewerbungen, für das andere antwortet sie auf eine Zeitungsanzeige. Sie trifft sich mit einem seltsamen „Don Quichote“, hager, vielleicht krank, aber offenbar wohlhabend. Sie ist abgestoßen und fasziniert zugleich – und es bleibt die Frage offen, ob die Faszination von dem Mann ausgeht oder „nur“ von seinem Jaguar und dem Haus der gehobenen Preisklasse, in dem die Protagonistin ihn nachts vom Garten aus beobachtet. Den lästermäuligen Frauen aus dem Malkurs, den Charlotte gibt, um sich finanziell über Wasser zu halten, lügt sie vor, der Kerl sei Arzt. Es entwickelt sich ein spannendes Spiel (im doppelten Wortsinn), als Charlotte merkt, dass auch er sie abends durch ihr Wohnungsfenster beobachtet.

Figuren:
Die Hauptperson ist eine begabte Malerin [wie die Autorin selbst (?), die profunde Ahnung von der Materie hat]. Charlotte sehnt sich nach einer Beziehung, aber ebenso nach finanzieller Absicherung, und bessert ihr Portemonnaie mit Malkursen auf sowie einem – sagen wir mal – Date mit einem ehemaligen Kollegen.

Marek, eine ungesund hagere, dafür finanziell gut gestellte Annoncen-Bekanntschaft, Typ einsamer Steppenwolf.

Die Läster-Mädels aus Charlottes Malkurs.

Sprache/Duktus:
Sehr saubere Orthographie und Grammatik, flüssige, locker lesbare, klare Sprache. Und auch wenn ich erst dachte „Ach je, ChickLit – ist so gar nicht meins!“, hat mich die Story gezwungen weiterzulesen, weil es eben nicht „Heititei-Literatur“ ist, sondern weil es ans menschlich Eingemachte geht. Ja, auch: Welch scharfer Kerl. Was für ein Hintern – aber bei Weitem nicht nur!

Lieblingssätze:
„Perfektion ist das Gegenteil von Schönheit“
„Ich bin kein Mann für Frauen, die nicht allein sein können.“

Kleine Einschränkungen: Manches Geschnatter besonders der Malkurs-Teilnehmerinnen kommt für mich zu konstruiert schnell zur Sache (na gut: Mädels unter sich – versteh einer die Frauen …), und manche Sätze von Marek würde ich als Mann zu einer neuen Bekanntschaft niemals sagen ;-)

Jetzt aber: Eine der schwierigsten Übungen für Schreibende ist die erotische Sprache, und hier bin ich (bis auf kleine Ausnahmen) positiv überrascht, was ich gerade bei diesem Thema selten bin. Die Autorin schreibt meist angenehm direkt, klar, illusionslos (besonders als sie für Geld mit dem ehemaligen Arbeitskollegen auf sehr spezielle Art Sex hat), und – Überraschung? – das ist viel erotischer, als all die „erregten“ Frauen und Kerle mit ihrer unentfachten „glimmenden Glut“.

Struktur:
Das Cover gefällt mir sehr gut, das Inhaltsverzeichnis aus nummerierten und datierten Mal- bzw Aktmalsessions find ich origenell. Die Autorin erzählt leicht nachvollziehbar in chronologischer Abfolge.

Zusammenfassend: 
Mit wachsendem Spaß habe ich über die Aquarellfrau gelesen. Ich verstehe zwar Charlotte nicht immer (bin ja auch ein Mann ;-), denn einerseits sehnt sie sich nach körperlicher Nähe, herzklopfender Erotik, Sex, und betrachtet sogar den hässlichen Marek mit hungrigen Augen, dann wieder (und etwas zu unvermittelt) ist er für sie bloß der Goldesel, der zwar Geld scheißt, aber eben doch ein Esel ist.

Das wiegt aber das sprachliche Talent auf, und es gibt nur wenige Passagen, in denen die Klischeeklatsche zugeschlagen hat ;-)

Abschließend: Ich hoffe, dass bald der Knall der Story kommt, also die Wendung, die mich richtig aus den Schuhen haut! Davon hätte ich gern auf den ersten 50 Seiten mehr – zumindest angedeutet.

Alles in allem: Hat mich überzeugt. 4 Sterne.