Die Aquarellfrauen


Kein Mann, keine Arbeit, kein Geld. Charlotte befindet sich mit Ende dreißig auf dem Tiefpunkt ihres Lebens. Auch ihr Konzept, von ihrer Kunst leben zu können und nur ab und zu einen Brotjob annehmen zu müssen, scheint vollkommen in den Hintergrund gerückt zu sein. 

Ihr einziger Lichtblick ist ein allwöchentlich stattfindender Aquarellkurs, den sie leitet. Dort kommen nicht nur Stillleben, sondern auch die Schicksale und das Liebesleben der Malerinnen auf den Tisch. Irgendwann spüren die Aquarellfrauen, wie ihre Kursleiterin unter starken Stimmungsschwankungen leidet und sich ihnen immer mehr verschließt. War es Not oder Neugierde, was Charlotte auf eine Kontaktanzeige antworten ließ, über die sie bei der Stellensuche jede Woche aufs Neue stolpert? Wer ist dieser „einsame Steppenwolf“, der sich selbst als „leicht angeschossen“ beschreibt? 

Schon bald erlebt Charlotte Unaussprechliches. Oder hätte sie den Aquarellfrauen erzählen sollen, dass sie beim ersten Date mit Marek am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht hätte und sie sich seitdem von der gegenüberliegenden Wohnung beobachtet fühle? Ja, dass sie deshalb begonnen habe, einen Akt von sich zu malen, und nächtelang halb nackt vor der Staffelei posiere, begleitet von Empfindungen, die sie in dieser Intensität selten gespürt hat? Nein, Charlotte kann sich keinem anvertrauen, zu abwegig und letztendlich erotisierend ist die Geschichte, in die sie unaufhaltsam hineingezogen wird. Ein Buch über Kunst und Frauen, gepaart mit einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte und der Botschaft an alle Kunst schaffenden Frauen, eine eventuell verhasste Arbeit nur als Brotjob zu betrachten und der Kreativität im Leben den nötigen Freiraum einzurichten.